Riester-Rente

Wie funktioniert die „Riesterrente“? Überlegungen für Praxismitarbeiter/-innen und andere Angestellte!

Ein Artikel aus „AKTIOMed vertraulich“-Ausgabe Januar 2003

Riester Rente

Für wen lohnt sich der Abschluß einer „Riesterrente“?
Was gibt es für sinnvolle Alternativen?

Die „Riesterrente“ ist eine zusätzliche private Altersversorgung. Diese wird vom Staat gefördert.Die Erträge sind steuerfrei und der Staat zahlt direkte Zuschüsse. Dazu müssen die Produkte, die als „Riesterrente“ angeboten werden, einige Bedingungen erfüllen. Die Laufzeit eines Vertrags muß mindestens bis zum Alter 60 sein, so dass eine Rente frühestens mit diesem Alter beginnen kann. Das Produkt muss so gestaltet sein, daß der Anleger mindestens die eingezahlten Beiträge zurückerhält. Dies geht bei Riesterprodukten mit Investmentfonds auf Kosten der Rendite.

Es ist ein Mindestbeitrag (bis 2008 auf 4 % der Bruttoeinkommens ansteigend) zu entrichten und der Beitrag darf eine Höchstsumme nicht überschreiten. Höchstens 20% der angesparten Summe dürfen als Einmalbetrag am Ende der Laufzeit ausgezahlt werden. Der Rest muß in Form einer Rente gezahlt werden.

Sind diese Bedingungen erfüllt, fließt der Zuschuss. Dieser ist vor allem von der Anzahl der Kinder abhängig. Die Zulagen betragen (jeweils p.a.) in 2003 EUR 38 Grundzulage plus EUR 46 pro Kind. In 2004 und 2005 sind dies EUR 76 und EUR 92 pro Kind, in 2006 und 2007 EUR 114 und EUR 138 pro Kind und schliesslich ab 2008 EUR 154 und EUR 185 pro Kind. Der Abschluss einer „Riesterrente“ lohnt sich für diejenigen, die ein niedriges bis mittleres Einkommen erzielen und viele Kinder haben oder haben wollen. Für Alleinstehende ohne Kinder, erst recht wenn sie ein relativ hohes Einkommen erzielen, ist der Abschluß einer „Riesterrente“ weniger sinnvoll. Die Zulagen fallen nicht besonders ins Gewicht. Die Nachteile jedoch bleiben.

Alternativen sind die schon seit langem empfohlenen Investmentfondssparpläne. Sie sind an keine Laufzeit gebunden. Benötigt man einen Teil des oder sogar das gesamte angesparte Geld, kann problemlos darüber verfügt werden. Man kann das Risiko selbst beeinflussen. So bergen Aktienfonds ein Verlustrisiko, dies hat man in den vergangenen zwei Jahren schmerzlich zu spüren bekommen. Langfristig haben zumindest die breit anlegenden Aktienfonds dem Anleger eine erfreuliche Rendite beschert. Im Bezug auf Altersversorgung ist „langfristig“ sicher der richtige Begriff, da es in der Regel um einen Zeithorizont von über 20 Jahren geht. Auch das Problem von Mindest- oder Höchstbeträgen ergibt sich nicht.

Eine andere Alternative ist die Gehaltsumwandlung, die noch bis zum Jahre 2008 gefördert wird. Teile des Gehalts werden in eine speziell hierfür abgeschlossene Lebensversicherung eingezahlt. Die Erträge hieraus sind natürlich steuerfrei. Werden die Lebensversicherungsbeiträge aus Sondergehältern (z.B. Urlaubs- oder Weihnachtsgeld) gezahlt, wird die Prämie komplett von Sozialversicherungsbeiträgen befreit sind. Nach dem Jahr 2008 kann diese Versicherung in eine sogenannte Direktversicherung umgewandelt werden. Diese wird allerdings nur vom Arbeitgeber bezahlt, also nicht aus dem eigenen Gehalt. Wer ein gutes Verhältnis zum Arbeitgeber hat, kann dies zum Beispiel als Ersatz für eine Gehaltserhöhung vereinbaren, um nur eine Gestaltungsmöglichkeit zu erwähnen.

Nicht zu vergessen bei alledem sind die altbekannten vermögenswirksamen Leistungen. Hier bietet sich eine weitere, wenn auch kleine (jährlich bis zu EUR 480 ), Möglichkeit an, steuerfrei ein paar Euro Rendite zu erwirtschaften. Die Laufzeit der entsprechenden Geldanlagen muß mindestens 7 Jahre betragen. Vier Formen der Geldanlage läßt der Staat hierfür zu, den Bausparplan, die Lebensversicherung, den Sparplan bei der Bank sowie den Investmentfondssparplan. Empfehlenswert ist hierbei im Grunde nur der Sparplan mit Investmentfonds. So wird bei einem jetzt beginnenden Sparplan und ggf. einer kleineren Einmalanlage vorab das derzeit niedrige Kursniveau an den Weltbörsen genutzt.

Wir stellen Ihnen gerne einige Berechnungen über die „Riesterrente“ und Alternativen zur Verfügung. Dazu haben wir einen entsprechenden Anforderungsbogen entwickelt. Fordern Sie diesen für sich oder Ihre Mitarbeiter an.