Kapitalanlagen

Direkte unternehmerische Beteiligungen-Geschlossene Fonds. Im Jahr 2018 bleibt das Angebot klein!

In den Jahren seit 2000 hatten sich geschlossene Fonds zu einer attraktiven, renditestarken Anlageklasse entwickelt, die aber seit Herbst 2008 mit herben Rückschlägen zu kämpfen hat. Die aufgestellten Prognoserechnungen konnten vielfach auch nicht mehr annährend erreicht werden. Dies betrifft vor allem Fonds aus dem Bereich der maritimen Wirtschaft (Schiff, Container), aber auch eine Vielzahl älterer „Steuersparfonds“. Gerade im Bereich der Medienfonds, die vor allem seit 2000 den Großteil der „steuerlichen Verlustverrechnungmodelle“ ausmachten und letztlich zum Verbot dieser Gattung führten, wird in vielen Fällen ganz massiv gegen die Fondsgeschäftsführung vorgangen. Auch bei den von uns vermittelten Fonds, vor allem bei den Fonds German Film Production II und III, die von September 2004 bis November 2005 platziert wurden, bestehen erhebliche Schwierigkeiten. Der wirtschaftliche Verlauf ist sehr unbefriedigend, allerdings wurden die verrechenbaren steuerlichen Verluste für die Investoren durch die Finanzbehörden weitgehend anerkannt. Die Geschäftsführung beider Fonds wurden zwischenzeitlich nach einer Gesellschafterversammlung erweitert und teilweise ausgetauscht. Zum 31.12.2017 begann die Liquidation von GFP II und GFP III, nachdem die großen anhängigen Rechtsstreite durch Vergleich beendet werden konnten.

Grundsätzlich haben wir immer geraten, dass man nach Möglichkeit mehrere kleinere Beteiligungen an geschlossenen Fonds zeichnen sollte statt einer größeren. Angesichts der wirtschaftlichen Situation ab Herbst 2008 haben viele geschlossene Fonds seitdem auf die geplanten Ausschüttungen verzichtet. Ab Mitte 2009 wurden vielfach auch bereits erfolgte Ausschüttungen zurückgefordert und machmal sogar zusätzliches Kapital der Kommanditisten angefordert, um das wirtschaftlich Überleben des Fonds sicher zu stellen. Hoffnungen auf eine nachhaltige Trendwende, die in der ersten Jahreshälfte 2011, als sich vor allem die Charterraten in der Seeschifffahrt deutlich verbesserten, aufkeimten, haben sich nicht bestätigt, im Gegenteil, viele Investoren werden sich auf hohe Verluste in diesem Bereich einstellen müssen. Es wird nur sehr wenige Fonds geben, die zumindest einen Teil des investierten Kapitals zurüc kzahlen können. Die wird vor allem bei Fonds möglich sein, die in Schiffe des Produktentanker-Segments investiert haben. Bei Porduktentanker des Emissionhauses GEBAB konnten bereits wieder erste Ausschüttungen geleistet werden, aber dennoch sind auch hier die Frachtraten noch weit von ihrem Stand in den Jahren 2006/2007 entfernt.

Gänzlich anders stellt sich dagegen die Situation bei der Flusskreufahrt dar. Hier können Fonds, deren Schiffe für das Publikum aus Übersee zum Einsatz kommen, sehr gute Ergebnisse vorweisen. In Deutschland haben bisher nur wenige Emissionshäuser Fonds aus diesem Segment angeboten und tun sich schwer neue Produkte zu finden, auch weil im kontinentaleuropäische Markt mit dem größten Flusssystem, Rhein/Main/Donau, mittlerweise die Veranstalter aus Übersee, vor allem den USA, die führende Stellung übernommen haben. Allerdings kommen hier in den letzten Jahre kaum noch Angebote in der Form eiens Publikumsfonds auf den Markt. Ob sich dies in 2018 ändert bleibt abzuwarten.

In nachwachsende Rohstoffe investiert der Anleger des KIRIFonds Farm Spanien. Diese Angebot eines Spin-Off Unternehmens aus der Universität Bonn heraus will mit dem am schnellsten wachsenden Baum der Welt, dem KIRI-Baum, für seinen Investoren nach 10 Jahren eine Kapitalverdoppelung erzielen. Aktuell wird der vierte Fonds dieses Hauses angeboten.

Die feste Größe auf dem Markt der Anbieter von alternativen Investments bleibt das Kölner Emissionshaus Jamestown. Bis Ende 2011 wurden alle Vermietungsfonds aus den 1990-er und 2000-er Jahren mit großem Erfolg verkauft. Neben den laufenden Ausschüttungen erhielten die Investoren auf ihr eigensetztes Eigenkapital bei vielen Fonds mehr als das doppekte retour. Damit ergaben sich für die gesamten Fondslaufzeit Renditen von bis zu 25 % p.a., in den Zeiten der US-Immobilienkrise konzentrierte es sich auf Immobilien-Entwicklungsfonds. Die beiden Fonds bringen für den Anleger deutlich unterschiedliche Ergebnisse, der 1. Fonds, Co-Invest 4, hat in einigen Bereich noch deutlich die Krise gespürt, während sich der 2. Fonds, Co-Invest 5, durchaus als Profiteur des seit einiger Zeit deutliche besser werdenden Marktes gesehen werden kann. Nachdem sich der US-Immobilienmarkt weider gefestigt hat, sind auch wieder Vermietungsfonds angeboten worden, allerdings mit mehreren Objekten. Das nächste Angebot, Jamestown 31, wird zur Jahresmitte erwartet.